Die Chance, viel mehr erzählen zu können

Einfach nur die Dialoge aus den beiden Theaterbüchern als Erzählvorlage zu nehmen, erschien mir viel zu simpel. Im Theaterstück muss sich der Autor meist auf einen Ort, eine Zeitebene und eine begrenzte Anzahl Darsteller beschränken. Wenigstens ist das der Fall, wenn man wie ich Komödien für Laienspielgruppen schreibt. Allerdings ist es für den Autor schwieriger als man denkt, aus diesen beschränkten Möglichkeiten einen sinnvollen, spannenden Handlungsstrang zu entwickeln. Viele Dinge unterliegen außerdem der Interpretation des Regisseurs und der Darsteller. Im Roman wäre diese Erzählweise viel zu statisch geworden. Ein Buch bietet nämlich die Chance, ein und dieselbe Geschichte ganz anders erzählen zu können: Verschiedene Zeitebenen, Gedanken, Gefühle, Rückblicke, zeitlich parallel laufende Handlungen an unterschiedlichen Orten, die Stimme des Gewissens, … Während des Schreibens entwickelte sich die Geschichte um Mosebolle wie ein Edelstein, der von kundiger Hand geschliffen wird:  Mit jeder neuen Facette gewinnt sie mehr an Glanz und Ausdruckskraft. Wilfried Reinehr wird sich wundern, wenn er das Buch in die Hände bekommt …

Share

Schreibe einen Kommentar