Zum ersten Mal in Mosebolle!
„Wohin? Nach rechts oder links?“ – Wir standen an der Kreuzung am Ortsausgang Remblinghausen und mein Mann schaute sich suchend um. „Natürlich geradeaus!“ sagte ich und gab Gas. Meine Schwiegermutter rutschte unruhig auf der hinteren Sitzbank herum. „Ja, geht es denn da überhaupt weiter?“ fragte sie zweifelnd. „Ja Oma, da geht’s bestimmt nach Mosebolle!“ Ich war zwar noch nie zuvor dort gewesen und auf dem Schild steht es nicht geschrieben, aber ich wusste es trotzdem ganz genau. In Gedanken und mit Google-Maps war ich schon hundert Mal dort und heute war der Tag gekommen. Es war Dienstag Nachmittag, unser ‚Lazy Tuesday‘ und wir hatten beschlossen, nun endlich nach Mosebolle zu fahren – mit Oma und unseren beiden Hunden im Gepäck. Das Handy klingelte. „Liefert der AV-Verlag auch Bücher aus?“ wollte die Buchhandlung wissen. „Ja, natürlich. Der AV-Verlag ist gerade unterwegs und wir kommen nachher rüber zu Ihnen!“ Nun folgten erst mal nur noch Wiesen, Löllinghausen, Wälder, der Ort Klause und Felder. „Wenn er sie jetzt rausschmeißen würde, stünde sie nicht am Ende der Welt, sondern nur mitten in der Wallachei.“ Diesen Gedanken habe ich im Roman Lola zugeschrieben, als sie mit Hartmann hier entlang fährt. Lola hat Recht, aber heute ist das Wetter viel besser als in der Geschichte. Die Sonne scheint warm, überall sprießt schon das frische Gras und dann kommt endlich das Schild. „Schön habt ihr es hier in Mosebolle – richtig schön!“
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